Über die Wichtigkeit von Englisch für einen Menschen mit deutscher Muttersprache muss wohl nicht lange diskutiert werden. Spannender ist schon die Frage, welche zweite Fremdsprache man lernen soll. Das ist in vielen Fällen eine sehr private Entscheidung, die von persönlichen Vorlieben abhängt. Wir versuchen es hier aber einmal mit einem rein ökonomischen Ansatz: Welche Sprache bringt im Durchschnitt die höchste Nützlichkeit im Job?

Die Kriterien für die Wahl einer zweiten Fremdsprache – rein ökonomisch betrachtet

Rein wirtschaftlich betrachtet sind das die wichtigsten Kriterien für die Wahl einer zweiten Fremdsprache neben Englisch:

  • die Verbreitung in der Welt
  • die wirtschaftliche und politische Bedeutung der Länder, in denen 
die Sprache verwendet wird und
  • die geographische Nähe zu Österreich.

Französisch und Spanisch – too close to call

Wenn es um die Verwertbarkeit von Sprachkenntnissen im Job geht, gibt es zwischen Französisch und Spanisch keinen klaren Sieger, wobei das Pendel sich Richtung Spanisch bewegt. Französisch ist global mit Ausnahme von Lateinamerika verbreiteter und in internationalen Organisationen, zum Beispiel in der EU-Verwaltung, häufiger verwendet. Frankreich ist wirtschaftlich stärker als Spanien und hat auch deutlich mehr Einwohner. Allerdings ist Spanisch die Mutter- sprache von 400 Millionen Menschen, das ist beinahe doppelt soviel wie Französisch.

Italienisch am Stockerlplatz

Als Sprache unseres zweitgrößten Nachbarlandes und wichtigen Handelspartners ist Italienisch jedenfalls eine gute Wahl. Wenn Sie bereits Französisch oder Spanisch gelernt haben, ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis besonders günstig, weil Sie von der Ähnlichkeit der Sprachen beim Lernen profitieren werden. Und lassen Sie uns ganz kurz doch auch Aspekte außerhalb der ökonomischen Nützlichkeit betrachten und an die schönen Seiten des Lebens denken. Da hält Italien wohl mit Spanien und Frankreich locker mit!

Chinesisch als Sprache der Zukunft

1,37 Milliarden Menschen sprechen eine der zwölf Varianten des Chinesischen, davon 900 Millionen Mandarin. China ist eine der ganz großen wirtschaftlichen Kräfte und wird in absehbarer Zukunft sogar die USA als größte Wirtschaftsmacht der Welt ablösen. Wegen der verschiedenen Tonlagen bei der Aussprache und der Schrift hat Mandarin jedoch den Ruf einer sehr schwierig zu erlernenden Sprache. Und tatsächlich: Nur sehr wenige Österreicher haben die Sprache bisher wirklich erlernt.

Portugiesisch, Arabisch und Russisch auf den weiteren Plätzen

Portugiesisch ist die fünftmeist gesprochene Sprache der Welt. Dafür ist allerdings weniger Portugal als Brasilien verantwortlich. Geschlagen wird Portugiesisch damit jedoch von Arabisch, der weltweiten Nummer vier im Ranking der meistgesprochenen Sprachen. (Hoch-)Arabisch wird in sage und schreibe 57 Ländern der Welt gesprochen und verstanden. Gegen Arabisch spricht jedoch unter anderem die schwere Erlernbarkeit. Aber wenn Sie diese Hürde nehmen, können Sie damit in Österreich beispielsweise Außenministerin werden.
Ebenfalls zu den Top 7 zählt Russisch. Es gibt ca. 170 Millionen Muttersprachler, in seiner Weltregion ist Russisch weiterhin eine Lingua Franca.

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