Sprachen lernen kostet nicht nur Geld, sondern vor allem auch Zeit und Fleiß. Die Wahl des falschen Ausbildungspartners ist somit nicht nur teuer, sondern auch ärgerlich. Falsch investierte Zeit ist unwiederbringlich verloren.
Diese Fragen sollten Sie sich stellen, wenn Sie ein Sprachinstitut auswählen:
- Offener Kurs oder individuelles In-House-Training?
Ein offener Kurs (z. B. an einem Wifi) ist eine gute Wahl, wenn eine Sprache nur von wenigen Personen gelernt wird und die Anforderungen allgemein oder standardisiert sind. Bei einer größeren Anzahl an Personen, die überdies spezifische Bedürfnisse haben, oder wenn auf ganz konkrete Unternehmenssituationen Rücksicht genommen werden soll, ist ein individuelles Inhouse-Training die bessere Lösung.
- Allgemeines Sprachverständnis oder jobspezifische Ausbildung?
Allgemeine Sprachtrainings sind inhaltlich und didaktisch anders aufgebaut als jobspezifische Trainings. Oft setzen Sprachinstitute auch je nach Anforderungen unterschiedliche Trainer ein. Wenn Sie nicht genau wissen, was Sie oder Ihre Mitarbeiter benötigen, sprechen Sie mit Ihrem Institut darüber. Das sind – hoffentlich – die Experten.
- Soll das Training auf aktuelle oder auf zukünftige Anforderungen ausgerichtet sein?
Typischerweise wünschen sich Auftraggeber jobspezifische Trainings, weil hier der Erfolg am leichtesten messbar ist. Da gibt es auch wenig dagegen zu sagen – außer vielleicht, dass sich Mitarbeiter und deren Aufgaben weiterentwickeln und dann wieder anderen Anforderungen entsprechen müssen. Dieser Aspekt spricht wieder für nicht allzu sehr auf den aktuellen Job fokussierte Trainings.
- Sollen unternehmensinterne Unterlagen in das Training integriert werden?
Vieles spricht dafür. Neben der besseren Anwendbarkeit des erworbenen Wissens insbesondere auch eine höhere Motivation der Teilnehmer. Aber besprechen Sie das unbedingt vorab mit Ihrem Sprachinstitut. Manche gehen sehr standardisiert vor und bieten diese Möglichkeit nicht oder nur halbherzig an.
- Welche Lernmethode ist für mich die richtige?
Ganz ehrlich: Das ist schwer zu beantworten. Wenn Sie von Ihrem Sprachinstitut aber gar nicht gefragt werden, welche Vorstellungen Sie vom Training haben, wird es Ihnen wohl kaum ein für Sie optimales Training anbieten. Dann lieber: Finger weg.
- Soll das Training bei Ihnen im Haus oder im Sprachinstitut stattfinden?
Das Training direkt bei Ihnen im Haus ist in den meisten Fällen die bequemere und zeitsparendere Variante. Es ist ganz einfach effizienter, wenn nur einer – nämlich der Trainer – reist. Überlegen Sie sich aber ein Training im Institut, wenn im eigenen Haus ein ungestörtes Training nicht möglich ist, zum Beispiel weil die Kollegen „nur ganz kurz und ganz dringend“ etwas benötigen.
- Welche Fähigkeit steht im Mittelpunkt – Schreiben, Sprechen, Hören oder Sehen?
Je nachdem, was primär gefördert werden soll, wird ein kompetentes Sprachinstitut das Training anders aufbauen. Diese Frage ist jedenfalls vor dem Training zu klären. Grundsätzlich gilt: Passiv ist leichter als aktiv, Sprechen ist schwieriger als Schreiben.
- Welche Kosten sind inkludiert?
Ein seriöser Partner legt offen, welche Leistungen inkludiert sind und was separat verrechnet wird – zum Beispiel die Anfahrt, die Materialien, die Einstufungen oder die Endbeurteilungen.
- „Und bitte unbedingt einen Native Speaker als Trainer!“
Einem Native Speaker wird von vornherein mehr Sprachkompetenz zugetraut. Damit wird man nicht falsch liegen, auch wenn Near Natives ein gleich gutes Sprachniveau aufweisen können. Mindestens so wichtig ist aber die didaktische Eignung des Trainers. Und: Ein Near Native hat das beste aus zwei Welten: perfekte Sprachbeherrschung und ein Verständnis für die Schwierigkeiten eines Deutsch-Muttersprachlers beim Spracherwerb.
- Online oder klassisches Sprachtraining?
Online-Trainings boomen, die Anzahl der Anbieter ist riesengroß. Und oft sind sie beträchtlich billiger als klassische Classroom Courses. Der Vorteil der niedrigeren Kosten hat aber einen Grund: Sie haben keinen Trainer mehr zur Verfügung, der auf Sie eingeht und Sie motiviert. Sie kommunizieren mit einer Maschine. Eine interessante Alternative ist natürlich das sogenannte Blended Learning. Das ist wie Fitnesstraining mit Personal Coach. Sie trainieren auf fixfertigen Geräten (= Online-Trainings), aber Ihr Coach betreut Sie laufend und sichert dadurch den maximalen Erfolg. Der Vorteil der niedrigeren Kosten ist dann aber natürlich weg…
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